Road Bike Fitting - Handlebar adjustment

Lenker-Setup

Während der Sattel entscheidend für die Beinkraft ist, beeinflusst die Lenker-Position den Komfort, die Aerodynamik und das Handling. Die richtige Einstellung des Lenkers wird oft übersehen oder schnell erledigt, spielt jedoch eine wichtige Rolle bei einem effektiven Bike-Fit. Kleine Anpassungen können Beschwerden verhindern, die Kontrolle verbessern und die Performance optimieren.

Kleine, präzise Anpassungen in Höhe, Neigung, Ausrichtung und Bremshebel-Reichweite können die Belastung verringern, das Handling verbessern und das gesamte Fahrgefühl verbessern. Teste immer nach Veränderungen die Fahrposition und benutze beim Anziehen der Schrauben das richtige Drehmoment, um Schäden zu vermeiden – besonders bei Carbon-Komponenten!

a. Vorbauhöhe

Die Höhe des Vorbaus bestimmt die Lenkerhöhe und hat Einfluss auf deine Fahrposition. Eine höhere Position sorgt für eine aufrechtere und komfortablere Fahrt, während eine tiefere Position die Aerodynamik und Effizienz verbessert, was oft für einen aggressiveren Fahrstil bevorzugt wird. Der Schlüssel ist, ein Gleichgewicht zwischen Komfort und Performance zu finden.

Lenker-Einrichtung

Vorbauhöhe Anpassung

Rennräder haben unterschiedliche Spacer-Größen am Steuerrohr, sowohl ober- als auch unterhalb des Vorbaus. Du bewegst diese Spacer, um die Höhe des Vorbaus und des Lenkers zu verändern.

  • Markiere (oder messe und notiere) die Ausgangshöhe als Referenz.
  • Löse die Vorbau-Klemmschrauben (normalerweise mit einem Inbusschlüssel oder einem T30-Drehmomentschlüssel).
    • Dadurch können sich Vorbau und Lenker unabhängig vom Steuerrohr, Gabel und Vorderrad bewegen.
  • Löse die Preload-Schraube oben am Steuerrohr (sie sollte nicht zu fest sein), während du die Gabel hältst, und entferne die obere Kappe. 
    • Vorsicht: Mit gelöster Preload-Schraube kann die Gabel nach unten rutschen! 
    • Die Preload-Schraube und die obere Kappe komprimieren das Steuerrohr und belasten die Lager mit dem richtigen Druck, um ein reibungsloses Lenken zu ermöglichen.
  • Messe den Recess-Abstand, der zwischen dem oberen Spacer (oder Vorbau) und dem oberen Ende des Steuerrohrs liegt. 
    • Normalerweise etwa 3mm. 
    • Dieser Abstand ist wichtig für den Sitz der oberen Kappe und sorgt dafür, dass die Preload-Schraube die Lenkungslager korrekt komprimiert.
  • Ordne die Spacer um den Vorbau nach Wunsch neu an. 
    • Meistens gibt es etwa 30mm an verschiedenen Spacergrößen (z.B. 2×5mm und 2×10mm) am Steuerrohr eines neuen Bikes.
    • Der Vorbau und die Spacer sollten denselben Abstand oberhalb des Steuerrohrs haben, wie vorher gemessen.
  • Setze die Preload-Kappe und -Schraube wieder ein und ziehe die Schraube so an, dass sie klemmt, aber das Steuerrohr nicht übermäßig komprimiert – normalerweise nur etwa 1,5Nm.
  • Überprüfe, dass der Lenker richtig ausgerichtet ist (siehe Abschnitt c für Details) und ziehe die Vorbau-Klemmschrauben mit dem richtigen Drehmoment an. 
    • Es ist wichtig, dies korrekt mit einem Drehmomentschlüssel zu machen, besonders bei Carbon-Vorbauten oder -Gabeln. 
    • Das richtige Drehmoment für die Vorbau-Klemmschrauben ist normalerweise auf dem Vorbau markiert.
  • Teste die neue Höhe bei mehreren Fahrten und passe sie nach Bedarf an. 

Einige Rennradfahrer, die die beste Aerodynamik wünschen und sich keine Sorgen um den Wiederverkauf oder spätere Anpassungen machen, schneiden das Steuerrohr, um die gewünschte Vorbauhöhe zu erreichen. Dazu sind eine gute Vorbereitung und spezielle Werkzeuge erforderlich. Es gibt viele Tutorials online, aber wir empfehlen, dies in einem Fahrradgeschäft durchführen zu lassen, oder zumindest in eine spezielle Klinge für Karbon investieren, wenn du Carbon-Gabeln schneidest. 

Hinweis: Es wird empfohlen, einen 5mm-Spacer oberhalb des Vorbaus zu belassen, anstatt es auf gleicher Höhe zwischen Vorbau und Oberkappe zu schneiden. Dies verringert das Risiko, die Lenkung zu beschädigen und gibt die Möglichkeit für zukünftige Anpassungen. Es sorgt auch für eine langlebigere (und bessere) Kompression der oberen Kappe. Ein kleiner Spacer über dem Vorbau ist besonders wichtig bei Carbon-Gabeln, da falsche Kompression das Steuerrohr mit der Zeit delaminieren oder verformen kann. Ein kleiner Überstand des Rohres über dem Vorbau ist unserer Meinung nach definitiv den Langlebigkeitsvorteilen wert!

Bestimmung der Lenkerhöhe

  • Kennt den Drop: Viele Rennradfahrer behalten den Höhenunterschied zwischen Satteloberkante und Lenkeroberkante im Auge und vergleichen ihn (gemessen mit einer langen Wasserwaage und einem Maßband). Dieses Verhältnis kann dann auf andere Bikes übertragen oder bei einer Sattelhöhenanpassung wiederhergestellt werden, um die Performance zu steigern. Für eine komfortable oder ausdauerorientierte Fahrweise sollte der Drop kleiner sein, während für einen aggressiven Fahrstil ein größerer Drop bevorzugt wird.
  • Allmählich absenken: Starte mit einem hohen Lenker und teste das Gefühl bei verschiedenen Handpositionen. Senke den Lenker in 5mm-Schritten und teste nach jeder Anpassung, wobei du die Schultern in einer natürlichen Position hältst (nicht überdehnt und mit gutem Brustraum für die Atmung). Wenn du zu weit gehst, spürst du normalerweise eine Belastung im unteren Rücken und in den Hüften beim Treten. Stelle den Lenker dann wieder höher.
  • Vorbau umdrehen: Einige Vorbauten haben einen eingebauten Winkel (z.B. ±6°), und durch Umdrehen ändert sich die Geometrie und der Lenker wird höher. Dies kann in extremen Fällen hilfreich sein, wenn die Rahmengröße sehr unpassend ist.
  • Verstellbare Vorbauten: Einige Vorbauten haben ein Gelenk, mit dem du den Winkel des Vorbaus einstellen und den Lenker in einem Bogen (statt direkt inline mit dem Steuerrohr) nach oben oder unten bewegen kannst. Diese sind bei Rennrädern selten, können aber nachgerüstet werden, wenn die Reichweite sehr unpassend ist.

Praktischer Tipp: Teste immer auf verschiedenen Höhen, bevor du dich für eine endgültige Position entscheidest.

b. Vorbaulänge

Neben der Lenkerhöhe spielt die Vorbaulänge eine große Rolle für die Reichweite und deine Sitzposition auf dem Rad. Sie bestimmt, ob sich deine Haltung eher gestreckt oder kompakt anfühlt – und ist eine der einfachsten Möglichkeiten, den Reach zu optimieren, ohne gleich den ganzen Rahmen zu tauschen.

Hinweis: Falls du einen integrierten Lenker-Vorbau-Kombi fährst, solltest du trotzdem die Vorbaulänge beachten – die gibt’s in verschiedenen Längen.

Was ist Reach?

Der Reach ist der horizontale Abstand zwischen deinem Sattel und dem Lenker. Er setzt sich aus Oberrohrlänge, Vorbaulänge, Lenkerform und der Höhe des Rahmens zusammen. Ein längerer Vorbau vergrößert den Reach – perfekt für eine gestreckte, aerodynamische Haltung. Ein kürzerer Vorbau macht die Sitzposition kompakter und aufrechter – ideal für entspannte Fahrstile.

Vorbau wechseln

  • Vorbauklemmschrauben an der Seite und die obere Vorspannschraube am Gabelschaft lösen.
  • Obere Kappe abnehmen und den Vorbau vorsichtig vom Gabelschaft schieben.
  • Neuen Vorbau einsetzen – vergiss nicht, eventuell vorhandene Spacer wieder korrekt anzuordnen.
  • Lenker am Vorderrad ausrichten, Neigung checken und die Schrauben mit dem richtigen Drehmoment anziehen.

Welche Vorbaulänge passt zu dir?

Ein kürzerer Vorbau kann einen zu lang empfundenen Rahmen ausgleichen, während ein längerer Vorbau einen kompakten Rahmen strecken kann, ohne die Sitzposition zu verändern.

  • Kurze Vorbauten (70-90 mm): Perfekt für entspannte Geometrien bei Endurance- oder Gravel-Bikes. Sorgt für direktere Lenkung und eine aufrechtere Sitzposition.
  • Mittlere Vorbauten (100-110 mm): Der Klassiker für die meisten Rennradler*innen – die goldene Mitte zwischen Komfort und Effizienz.
  • Lange Vorbauten (120-140 mm): Für große Fahrer*innen oder alle, die auf maximale Aerodynamik und eine aggressive Sitzposition setzen.

Praktischer Tipp: Nutze einen Online-Rechner, um mit deinen Körpermaßen und der Geometrie deines Bikes die ideale Vorbaulänge herauszufinden.

c. Lenker-Neigung

Bei Rennrädern mit separatem Vorbau und Lenker (also nicht integriert als 1-Teile-System) kann die Lenker-Neigung angepasst werden, um den Handgelenk-Komfort, den Zugang zu den Bremsen und die Kontrolle insgesamt zu beeinflussen. Ein schlechter Neigungswinkel kann zu Handgelenk-Beschwerden, Taubheitsgefühl in den Händen oder Schwierigkeiten beim Schalten und Bremsen führen.

Hinweis: Bei neuen Rennrädern wird der Lenker oft mit einer vom Hersteller nicht festgelegten Neigung geliefert. Es wird empfohlen, den Lenker immer in der neutralen Position einzustellen (mit dem Lenkerende parallel zum Boden, bevor der ersten Fahrt).

So passt du die Neigung an

  • Löse die Schrauben der Faceplate am Vorbau (vorne am Rad).
  • Drehe den Lenker um 1-2° in die gewünschte Neigungsrichtung, sodass der Drop des Lenkers und der Bremshebel näher oder weiter vom Fahrer entfernt sind.
  • Messe, um sicherzustellen, dass der Vorbau in der Mitte des Lenkers ist.
  • Ziehe die Faceplate-Schrauben gleichmäßig mit dem richtigen Drehmoment an (steht auf den Lenkern, normalerweise 4-6 Nm).

Bestimmung der Lenker-Neigung

  • Starte in einer neutralen Position: Die Oberseite des Lenkers sollte parallel zum Boden sein. Es wird empfohlen, diese Position zur Referenz zu markieren.
  • Feinjustierung des Winkels: Drehe den Lenker leicht nach oben oder unten, um die natürliche Handgelenk-Position auszurichten, mit kleinen Anpassungen (1-2° auf einmal).
    • Aufwärts-Neigung: Kann den Komfort verbessern, aber vermeide übermäßiges Biegen des Handgelenks.
    • Abwärts-Neigung: Hilft der Aerodynamik, kann aber das Handgelenk stärker belasten.

Praktischer Tipp: Du kannst auch die Reichweite der Bremshebel anpassen (siehe Abschnitt d) für unterschiedliche Handgrößen.

d. Position der Haube

Die Bremshauben sollten eine natürliche Auflagefläche für die Hände bieten, ohne die Handgelenke in einen unbequemen Winkel zu zwingen. Ihre Position beeinflusst den Komfort, den Zugang zu den Schaltvorgängen und die allgemeine Fahrhaltung. Zu hohe oder zu niedrige Bremshauben können zu einer Überlastung der Handgelenke und Unterarme führen, insbesondere bei langen Fahrten.

Hinweis: Auch bei neuen Rennrädern ist die Position der Abdeckhaube nicht immer korrekt eingestellt und sollte visuell überprüft werden, um sicherzustellen, dass sie auf beiden Seiten gleichmäßig und angemessen ist.

Bremshauben Anpassung

  • Zieh das Lenkerband im Bereich der Bremshaube ab, um an die Klemmschrauben zu gelangen.
  • Löse die Klemmschrauben unter den Gummibremshauben (in der Regel mit einem 4-mm- oder 5-mm-Inbusschlüssel).
  • Dreh die Abdeckungen, um die Neigung oder den Winkel in die gewünschte Position zu bringen.
  • Zieh die Klemmschrauben wieder mit dem vom Hersteller angegebenen Drehmoment an (normalerweise 4-6 Nm).
  • Bring das Lenkerband wieder an (oder ersetz es) und nutz bei Bedarf Isolierband, um eine saubere Verbindung zu machen.

Festlegen der Haubenposition

  • Neutrale Position: Die Oberseite der Haube sollte auf gleicher Höhe wie der Lenker sein. So hast du eine natürliche Handhaltung und wenig Belastung der Handgelenke.
  • Neigungsverstellung: Ein leichter Winkel (1-2°) kann den Komfort für die Handgelenke oder deine Körperhaltung verbessern. Zu viel Neigung solltest du aber vermeiden, das könnte zu Taubheitsgefühlen oder Überlastung führen.
    • Nach oben neigen: Eine Neigung nach oben kann bei längeren Ausdauereinheiten den Komfort für deine Handgelenke verbessern.
    • Nach unten neigen: Eine Abwärtsneigung hilft, die Aerodynamik für einen aggressiveren Fahrstil zu verbessern.
  • Nach innen gerichteter Winkel: Normalerweise sind die Hauben parallel zum Oberrohr, aber manche Rennradler*innen neigen sie leicht nach innen (5-10°), um eine natürlichere Handhaltung zu erreichen und die Schultern zu entlasten.
    • Gerade Hauben: Das ist die traditionellere Einstellung, die gut zu einer klassischen Fahrhaltung passt.
    • Ausgestellte Hauben: Diese bieten bei einem aggressiveren Fahrstil mehr Komfort, vor allem auf langen Fahrten oder für Radfahrer*innen, deren Schulterbreite nicht mit der Lenkerbreite übereinstimmt.

Praktischer Tipp: Nimm dir ruhig etwas Zeit, um die perfekte Haubenposition zu finden, besonders bei langen Anstiegen.

e. Lenker-Ausrichtung

Ein richtig ausgerichteter Lenker ist senkrecht zum Vorderrad, damit du immer gerade fährst, wenn du es erwartest. Indem du die Ausrichtung überprüfst und bei Bedarf anpasst, stellst du sicher, dass dein Rad gerade fährt und dein Gewicht gleichmäßig verteilt ist.

Lenker-Ausrichtung Anpassung

  • Hebe das Vorderrad des Bikes an und drehe das Vorderrad.
    • Überprüfe, ob das Rad gerade im Gabelschaft sitzt, ohne Verzerrungen oder Verformungen.
    • Diese können das Lenken beeinträchtigen und sollten vor der Lenker-Ausrichtung behoben werden.
  • Stelle das Bike wieder auf den Boden und löse die Vorbau-Klemmschrauben (normalerweise mit einem Inbusschlüssel oder T30-Drehmomentschlüssel).
    • Dadurch können sich Vorbau und Lenker unabhängig vom Steuerrohr, der Gabel und dem Vorderrad bewegen.
  • Überprüfe, ob der Lenker senkrecht zum Vorderrad ausgerichtet ist und passe ihn nach Bedarf an.
    • Am einfachsten ist es, wenn das Vorderrad gerade in Linie mit dem Oberrohr steht.
  • Ziehe die Vorbau-Klemmschrauben wieder mit dem richtigen Drehmoment an und teste, ob sich nichts verschiebt.
    • Es ist wichtig, dies korrekt mit einem Drehmomentschlüssel zu machen, besonders bei Carbon-Vorbauten oder -Gabeln.
    • Das richtige Drehmoment für die Vorbau-Klemmschrauben ist normalerweise auf dem Vorbau markiert.

Überprüfen der Lenker-Ausrichtung

  • Visuelle Überprüfung: Stehe vor dem Bike und überprüfe, ob der Lenker perfekt mit dem Vorderrad ausgerichtet und waagerecht zum Boden ist. Beide Bremshebel sollten in demselben Winkel und in gleicher Höhe positioniert sein, um einen gleichmäßigen Griff und Kontrolle zu gewährleisten.
  • Messung: Verwende ein Maßband, um den Abstand zwischen den Bremshebeln und dem oberen Ende des Steuerrohrs oder den Lenkerenden und dem vorderen Ende des Steuerrohrs zu messen. Die Abmessungen auf beiden Seiten sollten gleich sein, wenn das Vorderrad gerade ist.
  • Laser-Überprüfung: Viele Laser-Messgeräte (einschließlich derjenigen an modernen Elektrosägen) haben eine Funktion, um einen Laser perfekt senkrecht zu projizieren. Du kannst ein solches Gerät vorne auf dem Lenker ablegen (mit einem Tuch, um Kratzer zu vermeiden) und den Laser auf die Oberkante des Vorderrads richten, um die Ausrichtung zu überprüfen.
  • Verwendung eines Ausrichtwerkzeugs: Viele Fahrradgeschäfte haben spezielle Werkzeuge zur Überprüfung der Ausrichtung. Einige messen die Bremshebel zum Steuerrohr, andere verwenden Laser oder messen Winkel. Einige dieser Werkzeuge sind günstig und eine gute Investition für Rennradfahrer, die viele Bikes bauen oder anpassen.

Praktischer Tipp: Überprüfe die Ausrichtung nochmal (und ob der Lenker in der Mitte des Vorbaus sitzt), nachdem du die Schrauben festgezogen hast – beim Festziehen kann sich etwas verschieben.

f. Bremshebel-Reichweite

Die Bremshebel-Reichweite bezeichnet, wie weit deine Finger ziehen müssen, um die Bremsen zu betätigen. Die richtige Reichweite verbessert die Brems-Effizienz, besonders für kleinere Hände oder aggressive Fahrpositionen.

So passt du die Reichweite an

  • Finde den Reichweiten-Adjuster: Die meisten modernen Bremshebel haben eine kleine Schraube oder ein Drehrad in der Nähe des Drehpunkts, um die Reichweite anzupassen.
  • Einstellungen vornehmen:
    • Kleinere Reichweite: Drehe den Adjuster gegen den Uhrzeigersinn (für kleinere Hände).
    • Größere Reichweite: Drehe den Adjuster im Uhrzeigersinn (für größere Hände).
  • Teste die Position: Während du in einer natürlichen Fahrposition sitzt, überprüfe, ob dein Zeigefinger bequem den Bremshebel ziehen kann, ohne dass du dich zu weit dehnen musst.
  • Überprüfe die Bremsfunktion: Stelle nach der Anpassung sicher, dass die Bremse richtig greift, ohne dass der Hebel übermäßig bewegt werden muss. Überprüfe auch, ob die Kabelspannung oder der hydraulische Druck korrekt ist.

Mechanismen können variieren

  • Du solltest die Herstelleranweisungen (oder Google) für Details zu deinen spezifischen Hebeln zurate ziehen.
  • Reichweiten-Adjuster-Schrauben oder -Drehregler befinden sich oft in der Nähe des Drehpunkts des Bremshebels und oft unter den Gummihauben versteckt.
  • Einige SRAM- und Shimano-Modelle verwenden einen 2mm Inbusschlüssel, während Campagnolo-Modelle eine kleine versenkte Schraube haben.

Praktischer Tipp: Wenn du häufig fährst und viel kletterst, kann es helfen, die Bremshebel näher an den Lenker zu bringen, um die Kontrolle beim Fahren aus dem Sattel zu verbessern.

e. Lenker-Wahl

Einige der wichtigsten Faktoren für einen Lenker sind die Breite, die Form des Drops und die Drop-Höhe. Diese werden oft beim Kauf eines Bikes entschieden, aber Lenker können (und werden oft) aufgerüstet. Wir gehen darauf in unserem Kapitel „Rennrad-Upgrades“ näher ein, aber hier sind einige der wichtigsten Dinge, die du beachten solltest.

Lenker-Breite

Die Breite des Lenkers ist wichtig, und oft kommen Fahrräder mit einer ungeeigneten Lenkerbreite. Dies kann sich auf die Aerodynamik, die Stabilität und den allgemeinen Komfort auswirken. Die richtige Breite hilft, eine natürliche Armposition zu behalten und verbessert die Handhabung des Bikes. Ein zu schmaler Lenker kann die Atmung einschränken, Instabilität verursachen und zu übermäßigem Druck auf den Handgelenken führen. Ein zu breiter Lenker kann den Luftwiderstand erhöhen und zu Unbehagen in den Schultern und dem oberen Rücken führen.

  • Schmal (36–38 cm) – Erhöht die Aerodynamik, ideal für Rennfahrer und kleinere Fahrer*innen.
  • Mittel (40–42 cm) – Eine ausgewogene Wahl für die meisten Rennradfahrer*innen.
  • Breit (44–46 cm) – Steigert die Stabilität, gut für Ausdauerfahrerinnen oder größere Fahrerinnen.

Praktischer Tipp: Wähle die Lenkerbreite passend zur Schulterbreite für die beste Kombination aus Komfort und Kontrolle.

Drop-Form

Die Form des Lenkers bestimmt, wie komfortabel du die unteren Handpositionen erreichen kannst und beeinflusst die Aerodynamik. Verschiedene Formen passen zu unterschiedlichen Fahrstilen.

  • Traditionell (runde Drops) – Tiefer, langer Griff; bevorzugt für den aggressiven Fahrstil.
  • Kompakt (flache Drops) – Kürzer, komfortablerer Griff, gut für Ausdauer- und Kletter-Fahrstile.
  • Anatomisch (flache Oberseite) – Besser an die Handposition angepasst, reduziert Belastungen für Komfort und Gravel-Stile.
  • Aerobars (integriert/zweistufig) – Ermöglichen flachere Körperpositionen für Zeitfahren.
  • Flared Handlebars – Bieten mehr Kontrolle für Gravel-Stile und manchmal aerodynamischere Handpositionen für aggressive Stile.

Praktischer Tipp: Du kannst den Lenker anpassen und Aero-Stangenverlängerungen (Clip-Ons) hinzufügen für mehr Körper- und Handpositionen oder Bremshebel (vorsichtig) für mehr Stabilität verbreitern.

Lenker Optionen

Drop-Höhe

Wie die Drop-Form beeinflusst auch die Tiefe des Drops deine Fahrposition (und den Griff zu den Bremshebeln). Ein tieferer Drop ermöglicht eine aggressivere Position, während ein flacherer Drop das Wechseln der Handpositionen erleichtert.

  • Flacher Drop (125 mm oder weniger) – Einfacherer Zugang zu den Drops, besser für Ausdauerstile.
  • Mittlerer Drop (125–135 mm) – Eine Balance zwischen Komfort und Aerodynamik.
  • Tiefer Drop (135 mm oder mehr) – Aggressiverer Stil.

Praktischer Tipp: Oft ist die Drop-Höhe mit der Drop-Form kombiniert, aber sie ist eine messbare Möglichkeit, deine Reichweite zu berechnen, wenn du die Gesamtgeometrie anschaust.

Lenker-Material

Das Material deines Lenkers beeinflusst Gewicht, Steifigkeit und Vibrationabsorption. Die Wahl des richtigen Materials bringt eine Balance zwischen Leistung, Haltbarkeit und Komfort.

  • Aluminium – Langlebig, erschwinglich, etwas schwerer, stabiler bei Stürzen.
  • Carbon – Leicht, dämpft Vibrationen, erhöht den Komfort, anfällig für Schäden bei Stürzen.

Praktischer Tipp: Carbon-Lenker reduzieren den Straßenlärm, erfordern aber eine sorgfältige Drehmoment-Einstellung – kaufe einen Drehmomentschlüssel, wenn du Carbon wählst!

Bars & Stem oder Einteilig

Die Wahl zwischen einem integrierten Lenker-Vorbau-Setup oder separaten Komponenten beeinflusst die Einstellbarkeit, das Gewicht und die Aerodynamik. Oft ist es auch eine Kostenfrage.

  • Einteilig (Integrierte Lenker & Vorbau) – Leichter, aerodynamischer, aber weniger anpassbar.
  • Separate Lenker & Vorbau – Mehr Einstellmöglichkeiten und einfacher zum Austausch von Komponenten.

Praktischer Tipp: Wenn du unsicher bist, starte mit separaten Komponenten für Flexibilität, bevor du dich für ein integriertes Setup entscheidest.

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